Der Wind hat auf West gedreht, was für uns bedeutet, dass wir entlang der Bretonischen Küsten aufkreuzen müssen. Bei Strom gegenan werden so aus ursprünglich geplanten 36 sm letztlich 67,5 sm.
Entschädigt werden wir mit dem Anblick der Felsformationen entlang der Bretonischen Küste bei Sonnenschein
Die beiden Hafentage in Roscoff haben wir genutzt, um nochmals alle Filter zu reinigen. Einer der Dieselvorfilter war bereits stark verunreinigt, vermutlich durch Ausscheidungsprodukte von Bakterien, die neuerdings bedingt durch Beimischungen von BIO-Diesel vorkommen.
Beim Tanken verwenden wir zwar spezielle Zusätze (Grotamar 71), das Problem ist aber, dass wir natürlich lieber segeln, als den Motor zu benutzen. Der Diesel im Tank lagert deshalb einfach zu lange. Gut, dass wir eine Doppelfilteranlage an Bord haben, um notfalls auch auf See schnell zwischen beiden Filtern umschalten zu können.
Beim heutigen Motorcheck haben wir dann auch noch eine kleine Undichtigkeit am Kühlwasseraustritt entdeckt und behoben, nun sollte die Bilge trocken bleiben.
Vor uns liegen 75 sm bis zur Bretonischen Küste nach Roscoff, also wieder sehr früh aufstehen. Der Wind weht zunächst nur schwach, daher laufen wir zunächst unter Maschine und werden dabei zum ersten Mal auch von Delphinen begleitet.
Gegen Mittag frischt der Wind auf und dreht auf West, also müssen wir kreuzen. Als es dann noch aufklart und die Sonne scheint, genießen wir den Segeltag und erreichen Roscoff nach 106 sm um 20.30 Uhr.
Wir liegen gut im Zeitplan und haben heute einen Hafentag im Steuerparadies Guernsey eingelegt, um meine Briefkastenfirmen zu besuchen.
Unsere Flotte hat an Schwimmstegen im Außenhafen festgemacht, da die Zufahrt in den Innenhafen nur zweimal am Tag jeweils bei Hochwasser möglich ist und wir morgen – wie sollte es auch anders sein – bereits gegen 06.00 Uhr wieder weitersegeln wollen.
Am Morgen lag unsere Flotte in Cherbourg noch im dichten Nebel und für den Tag waren weitere Nebelfelder angekündigt – gut, dass wir an Bord ein Radargerät haben, um auch bei Nebel navigieren zu können.
Unser Zeitplan sah vor, erst um 13.00 Uhr abzulegen, um das Alderney Race zwischen dem Cap de la Hague und der Insel Alderney mit seinen berüchtigten Gezeitenströmen möglichst bei Stillwasser zu passieren. Für den Rest der Strecke bis nach Guernsey sollte uns dann der Gezeitenstrom kräftig vorwärts schieben. Bei nordöstlichen Winden um 4 Bft. segelten wir meistens vor dem Wind und erreichten nach 45 sm Guernsey um 19:30 Uhr.